Der Nikotin-Inhalator als Entzugshilfe
Für schwer abhängige Rauchende, die das Hand-zu-Mund-Ritual suchen
Der Nicorette® Nikotin-Inhalator besteht aus einem Mundstück, in das eine Patrone mit einer Dosis von 10 mg Nikotin eingesetzt wird. Bei 20 Minuten Anwendung werden 4 mg Nikotin freigesetzt, wovon 2 mg aufgenommen werden.
Es wird intensiv über den Mund inhaliert.
Unabhängig davon, wie inhaliert wird, beträgt der Nikotingehalt im Blut nach 30 Minuten ein Drittel desjenigen beim Rauchen.(1)
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Anwendung
- Beginnen Sie mit dem Inhalator gleich am 1. Tag des Rauchstopps.
- Entnehmen Sie das Mundstück und einen Blister mit 6 Patronen.
- Zerlegen Sie das Mundstück in 2 Teile und legen Sie die beiden Markierungen einander gegenüber.
- Setzen Sie eine Patrone zwischen die 2 Mundstückenden ein. Dabei werden die Aluminiumsiegel an beiden Patronenenden geöffnet.
- Verdrehen Sie die Mundstückteile gegeneinander, sodass die Markierungen nicht mehr übereinstimmen.
- Mit dem Mund inhalieren Sie die Luft durch den Inhalator während 20 bis 30 Minuten.
- Inhalationstechnik: tiefe, alle 15 Sekunden wiederholte Inhalation oder oberflächliches «Puffing» wie Pfeifenrauchende.
- Nach Bedarf 1 Patrone ca. alle 1 bis 2 Stunden.
Tipps
- Vermeiden Sie 15 Minuten vor und während dem Inhalieren saure Getränke wie Kaffee, Obstsaft und Limonade, um die Nikotinaufnahme nicht zu beeinträchtigen.
- Bewahren Sie das Mundstück und die Patronen bei über 15°C auf.
- Verwenden Sie aufgebrochene Patronen innert 12 Stunden.
- Räumen Sie ihre Patronen weg und lassen Sie sie nicht in der Reichweite von Kindern.
Dosierung
Eine Patrone entspricht 4 Zigaretten. Somit sind bei einem Tageskonsum von 24 Zigaretten täglich 6 Patronen nötig. Die Höchstdosis wird nach 20 Minuten intensiver Benutzung erreicht (regelmässige Inhalation oder Puffing). Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie für das Inhalieren Ihre Lieblingstechnik verwenden.
Nach 4 Wochen können Sie die Zahl der Patronen allmählich senken.
Dauer der Behandlung: mindestens 2 bis 3 Monate.
Inhalationstechnik
Jede Person verwendet den Inhalator unterschiedlich oft und lang, und auch die Inhalationstechnik ist nicht gleich. Studien zeigen, dass unterschiedliche Inhalationstechniken wie das tiefe Einziehen des Zigarettenrauchenden oder das oberflächliche Puffing des Pfeifenrauchenden dieselbe Wirkung haben. Der Nikotingehalt einer Inhalation ist kleiner als beim Zigarettenrauchen. Um diesen Unterschied auszugleichen, muss öfter inhaliert werden, d. h. der Inhalator muss länger gebraucht werden als es braucht, um eine Zigarette zu rauchen. Nach dem Gebrauch einiger Patronen findet der/die Anwendende erfahrungsgemäss zu der Anwendungsmethode, die ihm/ihr am besten entspricht.
Nebenwirkungen
Die wichtigsten bekannten Nebenwirkungen treten lokal auf: Husten und Irritation in Mund und Hals. Sie treten bei rund 40 % der Anwender:innen in der Anfangsphase der Behandlung auf und nehmen in den ersten Behandlungswochen ab.
Eine Gewöhnung tritt im Allgemeinen bei längerem Gebrauch auf.
Gewisse Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit können auch mit dem Nikotinentzug zusammenhängen, der bei der Entwöhnung vom Tabak auftreten kann. Vermehrt können auch Aphten auftreten. Die diesbezüglichen Gründe sind unklar.
Wirksamkeit für den Rauchstopp
Die Verwendung des Inhalators verdoppelt in etwa die Erfolgsaussichten bei der Rauchentwöhnung im Vergleich zu einem Placebo. Um Ihre Chancen für den Rauchstopp zu steigern, unternehmen Sie mit einer Tabakspezialistin oder einem Experten eine Motivations– oder eine kognitive Verhaltenstherapie.
Konsultieren Sie bei einer kombinierten Behandlung Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker.
Literatur
(1) Balfour DJ. Fagerstrom KO.Pharmacology of nicotine and its therapeutic use in smoking cessation and neurodegenerative disorders.Pharmacology & Therapeutics. 1996; 72(1): 51-81.
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