Wasserpfeife, Shisha – generelle Informationen

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Die Shisha (oder Wasserpfeife) ist ein traditionelles Gerät zum Erhitzen von Tabak, Cannabis oder Haschisch, das oft mit anderen Substanzen wie Melasse, Honig, Früchten und anderen Aromen versetzt wird. Der Rauch wird durch ein Wasserbecken (oft aus Glas) geleitet, bevor der/die Rauchenden ihn inhaliert.1,2

Die meisten Konsumierenden unterschätzen das Suchtpotenzial und die gesundheitlichen Schäden der Wasserpfeife.

Wo liegt der Ursprung der Wasserpfeife?

Der genaue Ursprung der Wasserpfeife ist umstritten, da es Belege dafür gibt, dass sie in verschiedenen Teilen der Welt verwendet wurde, insbesondere in Indien, Persien (Iran), Ägypten und der Türkei während des Osmanischen Reiches, wo sie zu einem Statussymbol und sogar zu einem Prestigeobjekt wurde.9 Die Wasserpfeife ist mittlerweile unter diversen Namen weltweit verbreitet, wie Huqqa (Indien), Nargilah (Israel), Hitboo (Philippinen), Shisha (Schweiz, Deutschland) usw.3

Wie funktioniert eine Shisha?

Eine Shisha funktioniert, indem Tabak in einer Schale verbrannt wird. Der Rauch wird durch Wasser geleitet, bevor dieser durch einen Schlauch inhaliert wird. Dabei wird der Tabak verbrannt (zwischen 350° und 450°) und es entstehen gesundheitsschädliche Stoffe, die denen ähneln, die bei der Verbrennung von Tabak in Zigaretten entstehen.




Wasserpfeifenrauchen ist nicht weniger schädlich als herkömmliches Tabakrauchen und kann daher nicht als gesunde Alternative angesehen werden!



Wie ist die Wasserpfeife / Shisha aufgebaut?

Die Wasserpfeife / Shisha besteht aus einem oberen und einem unteren Teil, welche durch ein Rohr verbunden sind. Der obere Teil besteht aus einer Schale, in die eine Mischung aus aromatisiertem Tabak eingefüllt wird. Diese wird mit perforierter Aluminiumfolie abgedeckt, über der sich die brennende Holzkohle befindet. Die Holzkohle ist oft mit einem Selbstzünder (feuerhemmende oder brandbeschleunigende Substanzen) getränkt.
Im unteren Teil befindet sich ein mit einer Dichtung abgedeckter Wassertank, aus dem ein Schlauch und ein Ablassventil (zum Ablassen von stagnierendem Rauch) herausragen.2,3

Shisha

Abbildung 1: Aufbau einer typischen Shisha (Quelle: Qasmin et al., 2019)

Obwohl die Wasserpfeife einige der Merkmale weltweit beibehält (Vorhandensein einer Flüssigkeit, durch die Rauch strömt), gibt es eine grosse Variabilität bei den Herstellungsmaterialien, aufgrund persönlicher Vorlieben und kultureller Unterschiede.4 Diese Variabilität kann die Höhe der Rauch-/ Chemikalienexposition beeinflussen. Eine Studie berichtete, dass sich Unterschiede im Rohrmaterial auf die Kohlenmonoxid Exposition (CO) auswirkten, wobei der nicht poröse Kunststoffschlauch mit einer höheren CO-Belastung im Vergleich zum porösen Lederschlauch korreliert wurde.5

Wieso wird vermehrt Wasserpfeife geraucht?

Warum wird die Wasserpfeife immer häufiger geraucht?
Der erste Grund, der von einer Mehrheit der Jugendlichen genannt wird, ist der milde, süsse und aromatische Geschmack des inhalierten Rauchs. Darüber hinaus steigert das Marketing der Zigarettenherstellenden über die sozialen Medien die Attraktivität dieser Art des Tabakkonsums und vermittelt falsche Vorstellungen. Die Konsumierenden unterschätzen die starke Abhängigkeit, die mit dem Wasserpfeifenkonsum verbunden ist, und die besonders schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit.10, 11



Literatur
  1. Mandal, S., Nandi, K., Sen, D. J., & Saha, D. (2021). HOOKAH: THE TECHNOLOGY OF SMOKING THROUGH WATER FILTERS THE ALKALOID HAVING NO OXYGEN.
  2. Bou Fakhreddine HM, Kanj AN, Kanj NA. The growing epidemic of water pipe smoking: health effects and future needs. Respir Med. 2014;108(9): 1241–53.
  3. Jukema JB, Bagnasco DE, Jukema RA. Waterpipe smoking: not necessarily less hazardous than cigarette smoking: possible consequences for (cardiovascular) disease. Neth Heart J. 2014;22(3):91–9.
  4. Chaouachi, K. (2011). Assessment of narghile (shisha, hookah) smokers’ actual exposure to toxic chemicals requires further sound studies. Libyan Journal of Medicine6.Saleh, R., & Shihadeh, A. (2008). Elevated toxicant yields with narghile waterpipes smoked using a plastic hose. Food and Chemical Toxicology46(5), 1461-1466.
  5. Qasim, H., Alarabi, A. B., Alzoubi, K. H., Karim, Z. A., Alshbool, F. Z., & Khasawneh, F. T. (2019). The effects of hookah/waterpipe smoking on general health and the cardiovascular systemEnvironmental health and preventive medicine24, 1-17.
  6. Momenabadi, V., Hashemi, S. Y., & Borhaninejad, V. R. (2016). Factors affecting hookah smoking trend in the society: A review articleAddiction & health8(2), 123.
  7. Neergaard, J., Singh, P., Job, J., & Montgomery, S. (2007). Waterpipe smoking and nicotine exposure: a review of the current evidenceNicotine & tobacco research9(10), 987-994.
  8. Jacob III, P., Raddaha, A. H. A., Dempsey, D., Havel, C., Peng, M., Yu, L., & Benowitz, N. L. (2011). Nicotine, carbon monoxide, and carcinogen exposure after a single use of a water pipeCancer epidemiology, biomarkers & prevention20(11), 2345-2353.
  9. Chaouachi, K. (2006). A critique of the WHO TobReg’s » Advisory Note » report entitled: » Waterpipe tobacco smoking: health effects, research needs and recommended actions by regulators« . Journal of negative results in biomedicine5, 1-9.
  10. Bhatnagar, A., Maziak, W., Eissenberg, T., Ward, K. D., Thurston, G., King, B. A., … & Rezk-Hanna, M. (2019). Water pipe (hookah) smoking and cardiovascular disease risk: a scientific statement from the American Heart AssociationCirculation139(19), e917-e936.
  11. Arshad, A., Matharoo, J., Arshad, E., Sadhra, S. S., Norton-Wangford, R., & Jawad, M. (2019). Knowledge, attitudes, and perceptions towards waterpipe tobacco smoking amongst college or university students: a systematic reviewBMC Public Health19, 1-11.

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