Wasserpfeifen, Shisha – können Giftstoffe reduziert werden?

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Laut einigen Herstellenden könnte die Toxizität des Shisha-Rauchs, die mit dem Verbrennungsvorgang zusammenhängt, durch die Zugabe von Polymeren in den Wassertank verringert werden. Die Toxizität des Rauchs könnte weiter reduziert werden, indem die Wassermenge und die Eigenschaften der Shisha verändert werden.1

In der Realität ist dies jedoch nicht so einfach!

Kann die Toxizität verringert werden?

Einige Herstellende behaupten, dass die Toxizität des Rauchs verringert werden kann, indem man dem Wasser Polymere zusetzt, die die giftigen Stoffe besser abfangen. Ein erstes Patent zeigt, dass die Zugabe von Produkten auf Zellulose- oder Pektinbasis und Chelatbildnern wie Trilon B oder Unitiol die Menge der von Rauchenden eingeatmeten Giftstoffe verringern könnte.2 Überraschend ist jedoch, dass Trilon B ein Pulver ist, das nach längerer Inhalation Schäden an den Atemwegen verursachen kann. 3

Mangel an wissenschaftlichen Beweisen

Die Idee, Polymere in den Wassertank der Shisha zu geben, um die Toxizität des verbrennungsbedingten Rauchs zu reduzieren, ist theoretisch interessant, erfordert jedoch eine gründliche Bewertung und wissenschaftliche Beweise, um die Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen!

Zwei Beispiele für Polymere in der Studie

Biochelatoren

Mikrobielle Chelatbildner werden seit kurzem zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung eingesetzt. Chelatbildner sind in der Regel organische Verbindungen, die eine koordinative Bindung mit einem (Metall-)Ion eingehen können, die, auf Feststoffe gepackt, leicht entfernt werden können. 4

Bionanokomposite

Bionanokomposite werden erst seit kurzem für die Dekontamination von Abwasser verwendet. 5 Bionanokomposite sind Verbundmaterialien, die ein Biopolymer (Stärke, Zellulose, Gelatine, Kollagen usw.) und mineralische, metallische oder kohlenstoffhaltige Nanomaterialien enthalten.5, 6 Die Entfernung von Schwermetallen kann durch Absorption, elektrostatische Wechselwirkung oder Ionenaustausch erfolgen.

Insgesamt könnte die Toxizität von Rauch in Shishaschläuchen durch Adsorption und Erhöhung der Löslichkeit unter Verwendung von Verfahren und Materialien, die in der Abwassertechnik bekannt sind, verringert werden. Weitere Forschungen zum Auffangen von Shisha-Rauch könnten auch zu einer Anwendung in verschiedenen Industriezweigen führen, in denen Rauchemissionen auftreten.7

Zusammenfassend

Obwohl die Idee, Polymere in den Wassertank zu geben, um die Toxizität von Shisha-Rauch zu reduzieren, vielversprechend klingt, muss sie wissenschaftlich und regulatorisch sorgfältig geprüft werden. Der beste Ansatz zur Verringerung der Gesundheitsrisiken, die mit dem Konsum von Tabakerzeugnissen, einschließlich Shisha, verbunden sind, ist und bleibt die Prävention, d. h. der Nichtkonsum.

Literatur
  1. Hauser, C. D., Mailig, R., Stadtler, H., Reed, J., Chen, S., Uffman, E., & Bernd, K. (2020). Waterpipe tobacco smoke toxicity: the impact of waterpipe sizeTobacco control29(Suppl 2), s90-s94.
  2. Greige-Gerges, H., Gerges, P., Lichtfouse, J., Lichtfouse, E., & Fourmentin, S. (2022). Wastewater technology attenuates the toxicity of shisha smoking. Environmental Chemistry Letters, 1-6.
  3. BASF Coperation. (2021). Safety Data Sheet. Basosolve+B+lq._000000000030434548_SDS_GEN_US_en_4-0 (1).pdf
  4. Hofmann, M., Retamal-Morales, G., & Tischler, D. (2020). Metal binding ability of microbial natural metal chelators and potential applications. Natural Product Reports37(9), 1262-1283.
  5. Chkirida, S., Zari, N., & Bouhfid, R. (2021). Insight into the bionanocomposite applications on wastewater decontamination. Journal of Water Process Engineering43, 102198.
  6. Cao, W., Yan, J., Liu, C., Zhang, J., Wang, H., Gao, X., … & Li, W. (2020). Preparation and characterization of catechol-grafted chitosan/gelatin/modified chitosan-AgNP blend films. Carbohydrate polymers247, 116643.
  7. Greige-Gerges, H., Gerges, P., Lichtfouse, J., Lichtfouse, E., & Fourmentin, S. (2022). Wastewater technology attenuates the toxicity of shisha smoking. Environmental Chemistry Letters, 1-6.

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