Pille und Tabak, ein riskantes Paar
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Rauchen und gleichzeitig eine Pille mit Hormonen einnehmen, erhöht das Risiko für Herz- und Gefässerkrankungen stark. Für ein Herzinfarkt ist das Risiko 26-mal höher. Es ist wichtig diese Kombination zu vermeiden, um gesund zu bleiben
Rauchen und die Pille: eine zu häufige Kombination
Frauen, die Übergewicht, Bluthochdruck oder sonstige Herz- oder Gefässerkrankungen haben, sollten eine andere Verhütungsmethode wählen. Die möglichen Gesundheitsrisiken sind erheblich. 1,2
Das Risiko hängt auch von der Östrogendosis in der Pille und der Art des verwendeten Gestagens ab.
3 von 10 Raucherinnen benutzen hormonelle Verhütungsmittel. Ab 35 Jahren sind es immer noch 10%.
Je nach Art der Pille sind die Gesundheitsrisiken nicht gleich hoch
Generell wird den Raucherinnen von der Kombinationspille abgeraten. Sie enthält sowohl Östrogen als auch Progesteron. Das gilt besonders für Frauen über 35 Jahre. Der Grund dafür ist das erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen (tiefe Venenthrombose, Herzinfarkt, Lungenembolie, Schlaganfall).
Die Pillen der zweiten Generation, die sogenannten Mikrogestagen-Pillen, enthalten viel weniger (oder gar kein) Östrogen. Sie werden Frauen empfohlen, die rauchen und ein Thromboserisiko haben.
Wenn Sie rauchen, sollten Sie daher unbedingt mit Ihrem Gynäkologen darüber sprechen. 7
Sie rauchen? Besprechen Sie dies mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt und wählen Sie eine andere Verhütungsmethode (Spirale, Gestagenpille, Implantat)
Pille und Rauchen: eine Zeitbombe für das Herz-Kreislauf-System
Blutgefässe müssen weich und flexibel sein. Sie transportieren das Blut zum Gehirn und in den gesamten Köper.
Die Pille, Kohlenmonoxid (CO) und die oxidierenden Gase des Rauchens vertragen sich nicht gut. Dadurch werden die Blutgefässe stark geschwächt.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für Phlebitis (Entzündung der Gefässwand), Venenthrombose und Lungenembolie (ein Blutgerinnsel in einer Vene oder Arterie).3,4,5 Dies gilt insbesondere nach dem 35. Lebensjahr.7
Aber was genau macht das Rauchen mit dem Herzen und den Gefässen?
- Rauchen verringert die Sauerstoffmenge im Blut. Kohlenmonoxid (CO) nimmt den Platz des Sauerstoffs auf den roten Blutkörperchen ein.
- Rauchen führt dazu, dass die Gefässe verkrampfen. Dies kann zu starken Schmerzen in der Brust führen. Man spricht dann von Angina pectoris oder Angina.
- Rauchen beeinflusst die Blutgerinnung und verdickt das Blut. Dies begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln. Es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt, eine Thrombophlebitis oder einen Schlaganfall.
- Rauchen führt zu einer Entzündung der Blutgefässe. Dies begünstigt die Entstehung von atherosklerotischen Plaques.
- Rauchen senkt den Spiegel des guten Cholesterins. Dies ist ein langfristiger Risikofaktor für das Herz-Kreislauf-System.8
Eine östrogen-gestagenhaltige, d. h. kombinierte Verhütungsmethode ist für Raucherinnen über 35 Jahren strengstens abzulehnen.
Lassen Sie sich von Ihrer Gynäkologin beraten
Pille, Rauchen und gestörter Menstruationszyklus
Rauchen kann den Menstruationszyklus durcheinander bringen. Es verändert den Stoffwechsel des Hormons Ethinylestradiol*, das zur Verhütung eingesetzt wird. Frauen, die rauchen und diese Art von oraler Verhütung einnehmen, leiden häufiger an Blutungen ausserhalb des Menstruationszyklus. 18 Dies führt dazu, dass die Pille unregelmässiger eingenommen wird. Die Wirksamkeit der Verhütung ist weniger sicher.
*Ethinyloestradiol ist ein synthetisches Derivat von Estradiol.
Was sagen die wissenschaftlichen Studien?
Ab dem Alter von 30 Jahren ist das Todesrisiko bei Anwenderinnen von Östrogen-Gestagen-Verhütungsmitteln, die rauchen, um das Fünffache erhöht im Vergleich zu Frauen mit demselben Pillentyp, die nicht rauchen (relatives Risiko 10,6 versus 2,2).15 Nach 40 Jahren beträgt das relative Risiko 58,9 bei Frauen, die rauchen, gegenüber 7,1 bei Nichtraucherinnen. 16
Eine WHO-Studie ergab, dass das Risiko eines Herzinfarkts bei Rauchen allein um das 11-fache und bei der Kombination von Rauchen (>10 Zigaretten pro Tag) und oraler Verhütung um das 87-fache erhöht ist. 12, 16
Eine Studie zeigte, dass rauchende Frauen, die die Pille einnahmen, ein 8,8-fach höheres Thromboserisiko hatten als nichtrauchende Frauen, die keine Pille einnahmen. 10, 15 Das Risiko eines Schlaganfalls ist bei Frauen, die rauchen und ein orales Verhütungsmittel mit Östrogen und Gestagen einnehmen, signifikant höher (Odds Ratio 7,20) als bei Frauen, die nicht rauchen und kein orales Verhütungsmittel mit Östrogen und Gestagen einnehmen (Odds Ratio 1,24) 13
Das absolute Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, beträgt bei Raucherinnen im Alter zwischen 15 und 34 Jahren 3,3 pro 100’000. Bei Raucherinnen im Alter zwischen 35 und 44 Jahren beträgt es 29,4 pro 100’000. 13 In einer Studie, in der ein erster nicht tödlicher Myokardinfarkt bei Frauen unter 45 Jahren, die ein orales Verhütungsmittel einnahmen, ausgewertet wurde, betrug das Odds Ratio bei Raucherinnen, die nicht oder nur leicht rauchten, 1 und bei Frauen, die mehr als 25 Zigaretten pro Tag rauchten, 2,5. 16
Eine Übersicht über die Literatur (2019) legt nahe, dass die Anwendung oraler Verhütungsmittel bei Raucherinnen mit einem Anstieg des Nikotinstoffwechsels und der körperlichen Stressreaktion (geringere Stresstoleranz) verbunden ist. Der Zusammenhang zwischen der Verwendung oraler Verhütungsmittel und den mit dem Entzug verbundenen Symptomen (z. B. Entzugserscheinungen) ist jedoch nicht eindeutig. Bisher wurden keine Studien über die Verwendung oraler Verhütungsmittel bei der Raucherentwöhnung veröffentlicht. 14
Die alleinige Einnahme oraler Verhütungsmittel erhöht das Risiko eines Schlaganfalls und einer Herzerkrankung bei einer jungen, nicht rauchenden Frau nur geringfügig, während das Rauchen zusätzlich zu Verhütungsmitteln diese Risiken verdoppeln, verdreifachen oder vervierfachen kann.
Literatur
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