Umgang mit Craving-Anfällen
ZUVORKOMMEN! Der beste Weg, nicht mit einem Rauchverlangen konfrontiert zu werden, ist, ihm zuvorzukommen.
Hier einige Techniken, die sich als nützlich erwiesen haben.
Ablenkung: Das Rauchverlangen verschwindet nach ca. 3 bis 5 Minuten
Um sich gezielt abzulenken, suchen Sie sich eine Beschäftigung, die sofort beim Einsetzen der Entzugserscheinungen aufgenommen werden kann. Strecken Sie sich, stehen Sie auf, um ein Glas Wasser zu trinken, essen Sie eine Frucht, putzen Sie sich die Zähne, machen Sie Entspannungsübungen, stehen Sie früher vom Tisch auf, um das Geschirr wegzuräumen, spielen Sie ein Spiel auf Ihrem Handy, duschen Sie, etc. Nutzen Sie keine Ablenkungstechniken, die eine Vorbereitung benötigen.
Physische Abhängigkeit: Direkte Massnahmen sind gefragt
Nehmen Sie ein schnell wirkendes Medikament zu sich, z. B. einen Kaugummi oder eine sich unter der Zunge aufzulösende Nikotintablette.
Körperliche Abhängigkeit: Die Behandlung muss kontinuierlich und nachhaltig sein
Nutzen Sie auch ein Medikament mit langanhaltender Wirkung, z. B. das Nikotinpatch über 24 Stunden, welches Ihr allgemeines Rauchverlangen reduziert, auch beim Aufwachen.
Wenn Nikotinersatzprodukte für Sie nicht geeignet sind, versuchen Sie es mit einer elektronischen Zigarette, mit einem E-Liquid. Das E-Liquid sollte eine angemessene Nikotindosierung aufweisen. Sie sollten unbedingt einen Rückfall vermeiden und nicht wieder zur herkömmlichen, extrem giftigen Zigaretten greifen.
Vermeiden Sie die Geräte mit erhitztem Tabak und bevorzugen Sie die weniger schädliche E-Zigarette. Behalten Sie im Hinterkopf, dass Sie Ihre Gesundheit am besten schützen, wenn Sie ein für alle Mal mit dem Rauchen aufhören!
Psychologische Abhängigkeit: Eine langfristige Behandlung ist notwendig
Denken Sie an den sofortigen Vorteil des Nichtrauchens. Sie haben keinen Raucheratem mehr, Ihre Kinder atmen die im Rauch enthaltenen Toxine nicht mehr ein, Ihr Geruchssinn hat sich schon etwas verbessert, Sie haben sich von der Zigarettensklaverei befreit, Ihre Haare und Kleider riechen nicht mehr unangenehm nach Zigarettenrückständen. Gratulieren Sie sich selbst! Seien Sie stolz auf sich!
Wissen Sie sich noch wie viele Male Sie auf ein Fahrrad steigen mussten, bevor Sie in die Pedalen treten konnten, ohne hinzufallen? Oder an die Anzahl Fahrstunden vor der Fahrprüfung? In jedem Lernprozess muss man Dinge wiederholen, bevor ein Automatismus entsteht.
Der Rauchstopp ist auch ein Lernprozess, der sich mit der Anzahl an Wiederholungen, oft über 3 Monate, verbessert. Bevor man eines Tages das Verlangen nach einer Zigarette vergisst. Dieser Lernprozess nimmt mehr Zeit in Anspruch, wenn er durch den physischen Nikotinmangel erschwert wird. Wenn Sie Ihre physische Abhängigkeit mit Medikamenten behandeln, können Sie sich auf den Lernprozess konzentrieren, der es erlaubt, die psychologische Abhängigkeit zu kontrollieren.
Rückfall vermeiden: Schutz vor Auslösern in der Umgebung ist gefragt
Wussten Sie, dass gewisse «Fallen» das Rückfallrisiko erhöhen können? Diese Fallen sind in Ihrer Umgebung versteckt: im Haus, auf der Strasse, in Transportmitteln, in Zeitschriften… Eine Studie der Universität Lethbridge (Kanada) hat gezeigt, dass es mehr Zigarettenwerbung am Anfang des Jahres gibt. Wieso ist das so? Was denken Sie? Gemäss der Autorenschaft der Studie ist dem so, um das Rückfallrisiko bei Personen zu erhöhen, die sich zu Jahresanfang vorgenommen haben, mit Rauchen aufzuhören. Ist das nicht bedauerlich?
Alles, was an die Zigarette denken lässt, erhöht das Rückfallrisiko, wie die Tabakindustrie beweist, die Millionen für dieses Prinzip ausgibt. Es ist schwierig, gewisse Fallen zu umgehen, welche die Tabakindustrie in unserer Umgebung aufgestellt hat, wie die Werbung in Zeitschriften. Es ist aber möglich, die Fallen aus unserem privaten Umfeld zu entfernen, wie einen Aschenbecher im Wohnzimmer, einen Anzünder auf dem Nachttisch, eine Zigarettenpackung im Auto, etc.
Die Tabakindustrie sorgt schon dafür, Auslöser für einen Rückfall in Ihrer Umgebung aufzustellen, es lohnt sich also nicht, noch mehr dieser Fallen herumstehen zu lassen!
Literatur
- Basil, M. D., Basil, D. Z., & Schooler, C. (2000). Cigarette Advertising to Counter New Years Resolutions. Journal of health communication, 5(2), 161-174.
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